Liebe Patientin, lieber Patient,

Ihr Arzt oder Ihre Ärztin hat bei Ihnen eine Tumorerkrankung diagnostiziert? Eine solche Diagnose schockiert und verunsichert zutiefst – nicht nur Sie selbst, sondern auch Ihre Angehörigen. Wahrscheinlich erst mit einiger Verzögerung werden Sie sich fragen, was Sie selbst dazu beitragen können, damit Sie Ihre Erkrankung und alle damit zusammenhängenden Eingriffe bestmöglich überstehen.


Meine erste herzliche Bitte:
Vergessen Sie Ihre Ernährung nicht! Was und wie viel Sie essen und trinken, hat einen großen Einfluss nicht nur auf Ihr Wohlergehen, sondern auch auf den Erfolg der notwendigen medizinischen Eingriffe. Dieses wurde hinreichend wissenschaftlich belegt.


Drei Stadien unterscheiden wir dabei:

  1. Vor der Operation (präoperativ)
  2. Nach der OP und während/zwischen den Chemotherapie-Zyklen und/oder Strahlentherapie
  3. Nach überstandener Erkrankung zur Vorbeugung von Rezidiven

In all diesen Stadien hilft die professionelle Ernährungstherapie.

Die wichtigsten Aufgaben in den einzelnen Stadien:

  1. Nicht nur Bewahrung des Ernährungszustandes, sondern möglichst auch Aufbau körperlicher Ressourcen für die Zeit der OP und danach
  2. Entgegenwirken einer drohenden Mangelernährung, Ausgleich von Nährstoff-Defiziten und Berücksichtigung einer oftmals notwendigen Ernährungsumstellung (je nach Art des Tumors)
  3. Aufbau körperlicher Ressourcen unter Berücksichtigung einer oftmals notwendigen Ernährungsumstellung und hoffentlich auch der wiederkehrenden Freude am Essen. Lebensqualität durch Genuss ist mir ein wichtiges Anliegen.

Meine zweite herzliche Bitte:
Nehmen Sie die Ernährungstherapie rechtzeitig in Anspruch. Kommen Sie bereits vor der OP, nicht erst nach einem längeren Krankenhausaufenthalt, denn dann ist es sehr wahrscheinlich, dass Ihrem Körper Energie und Nährstoffe fehlen. Beides sind jedoch nicht nur die Grundlage für die Verbesserung Ihrer Lebensqualität, sondern stellen auch überaus wichtige Marker für ernste Komplikationsrisiken und sogar Ihre Lebenserwartung dar!


Wie kann eine professionelle Ernährungstherapie ganz konkret helfen?

Zunächst mit einer gründlichen Bestandsaufnahme: Welche Grunderkrankung verursacht Ihren Ernährungszustand? Liegt bereits eine Mangelernährung und/oder Untergewicht vor? Wie sehen die relevanten Laborparameter aus? Welche Ernährungsumstellung wird deshalb erforderlich?

Dann mit einer Messung Ihrer Körperzusammensetzung (BIA-Messung): Wie viel Muskelmasse, wie viel Fett und Körperwasser sind vorhanden? Welche Ergebnisse wären erstrebenswert und machbar?

Welche Wünsche, Vorlieben, Lebensumstände haben Sie? Was essen Sie besonders gern, was überhaupt nicht? Vieles davon lässt sich schon aus einem Ernährungsprotokoll ablesen – aber auch, welche Nährstoffe in welcher Menge und Qualität Sie zu sich nehmen. Die Computergestützte Nährstoff-Feinanalyse zeigt: Wo bestehen Mängel, was lässt sich optimieren?

Nach dieser Anamnese planen wir gemeinsam: Bei überschaubaren Ess-Mengen kommt es auf eine Auswahl energiereicher Nahrungsmittel und eine optimale Nährstoff-Zusammensetzung an. Je nach Grunderkrankung müssen Sie vielleicht auch auf einen bestimmten Mix aus Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß achten. Kulinarisch lässt sich so einiges „zaubern“, Sie werden staunen! 😊

Wir halten die Fortschritte fest und verändern das Mahlzeiten-Portfolio bei Bedarf – Sie sollen sich bei alldem wohlfühlen, denn wir möchten einen nachhaltigen Erfolg erzielen.

Für den Fall, dass ein solcher dennoch auf sich warten lässt, gibt es Trinknahrungen, die sich nicht nur pur (in kleinen Schlucken und gekühlt 😊) trinken, sondern auch gut in Ihre Mahlzeiten einarbeiten lassen.

Darüber hinaus kann es erforderlich sein, - auch im häuslichen Umfeld - Nahrung über eine Sonde in den Magen oder Darm (enteral) oder auch intravenös (parenteral) zuzuführen. Dieses nimmt den Druck, „pausenlos essen“ zu müssen und wird oft als sehr hilfreich erlebt.
Sie sehen: Für (fast) jedes Ernährungsproblem gibt es eine Lösung. Ich freue mich auf Ihre Kontaktaufnahme!

 

Mit herzlichen Grüßen

Susanne Büscher